Wir haben hier im Blog in vielen Beiträgen immer wieder auf die Gefahren durch WhatsApp hingewiesen, lange bevor andere sich dem Thema angenommen haben. Viele Beiträge sind von den Studenten in meinen Seminaren an der Universität Freiburg geschrieben worden und heute noch aktuell. Trotzdem hat sich WhatsApp in Deutschland wie ein Flächenbrand ausgebreitet und auch in vielen Firmen keine Grenzsetzungen erhalten. Dies nicht zuletzt ursprünglich durch die deutsche „Geiz-ist-geil”-Mentalität — WhatsApp war billiger als SMS. In keinem entwickelten Land hat sich diese NSA-Spyware (falls Sie dies nicht einordnen können — bitte im Blog weiterlesen) so ausgebreitet wie in Deutschland, wie die folgende Statista-Auswertung zeigt:
In den USA, wo ich sehr viel bin, nutzt faktisch niemand den ich kenne WhatsApp, insofern bin ich hinsichtlich der 16% skeptisch. In der Welt jenseits der dritten Welt und jenseits von Schwellenländern findet WhatsApp faktisch nicht statt. Dies wirft ein bezeichendes Licht auf Deutschland und seine Bevölkerung mit einem nicht aufgeklärten Datenschutzverständnis, die sich oft den USA so überlegen fühlt. Worin?
Aber auch in Deutschland wird die WhatsApp-Nutzung auf Firmengeräten in 2018 dramatisch zurückgehen und mein Mitleid mit Menschen, die mir erzählen, dass sie ohne WhatsApp ausgegrenzt sind, hält sich in sehr engen Grenzen. Es gibt schließlich andere Messenger, Email, SMS und Telefon und vor diesem Hintergrund bin ich weiterhin ausdrücklich dafür, WhatsApp direkt und konkret zu bekämpfen. WhatsApp hat auf keinem Firmengerät etwas zu suchen nachdem die EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) am 25. Mai 2018 final in Kraft tritt. Es ist sogar extrem teuer für Firmen, die das immer noch nicht verstehen wollen — 2 bis 4% des weltweiten Umsatzes ist der Preis für WhatsApp-Nutzung in Firmen ab dann. Und ich würde es sehr begrüßen, wenn auch für private Anwender sehr hohe Bussgelder verhängt würden, denn es ist für mich inakzeptabel, dass meine Beziehung — zu wem auch immer — das WhatsApp-Soziogramm vervollständigt, nur weil mich diese Person in ihr Adressbuch auf dem Smartphone einträgt.
Erfreulicherweise bläst der Wind WhatsApp immer straffer ins Gesicht. So stellte die französische Datenschutzaufsicht WhatsApp im Dezember 2017 ein Ultimatum die rechtswidrige Datenübertragung von Nutzerdaten auf US-Server einzustellen. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte hatte dieses Problem schon im September 2016 adressiert und „… eine Verwaltungsanordnung erlassen, die es Facebook ab sofort untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern. Facebook wird ferner aufgegeben, bereits durch WhatsApp an das Unternehmen übermittelte Daten zu löschen.” Diese illegale Praxis von WhatsApp /Facebook ist bis heute nicht eingestellt worden (und wird es auch nie werden, da es das „Geschäftsmodell” von WhatsApp ist). Vor dem Hintergrund der dauernden Übertragung personenbezogener Daten in die USA ist die Nutzung von WhatsApp illegal, was für Unternehmen ab dem 25.05.2018 sehr teuer werden kann /wird.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe nichts gegen Messenger, ich nutze sie ständig und den ganzen Tag. Aber es gibt sichere und seriöse verschlüsselte Alternativen wie Threema und Signal (Empfehlung von Edward Snowdon), die rechtmäßig sind, Datenschutz einhalten und Privatheit gewährleisten.
Doch WhatsApp ist nur ein Beispiel von vielen. Datenschutzkonforme Rahmenbedingungen auf mobilen Endgeräten kann man nur mit Mobile Device Management (MDM) sicherstellen, MDM ist ab 25.05.2018 für jede deutsche Firma Pflicht. Wenn Sie hierzu das führende deutsche MDM-System (googlen sie mal ob es viele gibt ;-)) nutzen wollen, melden sie sich bei uns. Wir helfen Ihnen gern die EU-DSGVO umzusetzen.
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